Start-up Junge Frau vor Wand mit Rakete - Motiv

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Mit 607.000 Existenzgründungen haben sich 70.000 bzw. 13 Prozent mehr Menschen selbstständig gemacht als 2020. Dabei ist die Zahl der Chancengründungen gestiegen. Auch haben sich mehr Jüngere und mehr Frauen selbstständig gemacht. Durch die Erfahrungen der Corona-Pandemie waren 2021 auch deutlich mehr Gründungen digital und internetbasiert. Trotz sinkender Planungsquote ist zu erwarten, dass sich die Gründungstätigkeit 2022 auf einem ähnlichen Niveau bewegen wird wie 2021.

Weitere zentrale Ergebnisse des KfW-Gründungsmonitors sind:

  • Die Gründungstätigkeit hat sowohl im Vollerwerb (+35.000 bzw. 18 % auf 236.000) als auch im Nebenerwerb (+35.000 bzw. 10 % auf 371.000) zugelegt.
  • Die meisten Existenzgründungen sind Neugründungen, sprich die Unternehmen gab es rechtlich wie organisatorisch vorher nicht. Mit 85 % erreichte ihr Anteil 2021 ein neues Allzeithoch (2020: 80 %).
  • Finanzielle Risiken und Finanzierungsschwierigkeiten bleiben weiterhin die größten Gründungsbarrieren. Auf Rang 3 der Barrieren rangieren Opportunitätskosten, also der Verzicht auf die Vorteile einer Anstellung (wie begrenzte Arbeitszeiten, Kündigungsschutz, Integration in soziale Sicherungssysteme etc.).

Für die Bestandsfestigkeit von Existenzgründungen lässt sich mit dem KfW-Gründungsmonitor ableiten, dass rund 30 Prozent der Gründerinnen und Gründer binnen drei Geschäftsjahren ihre Existenzgründung wieder beenden. Nach fünf Jahren sind noch knapp 60 Prozent aktiv. Die Abbruchgründe sind vielfältig. Der weitaus größte Teil der Gründerinnen und Gründer bricht in den ersten 5 Jahren aus persönlichen Gründen ab, ohne unmittelbaren wirtschaftlichen Zwang – also etwa wegen familiärer Belastung, Stress, Krankheit, Unzufriedenheit mit dem erzielten Einkommen oder weil sich eine bessere Jobalternative ergab.

Der KfW-Gründungsmonitor ist eine repräsentative, seit dem Jahr 2000 jährlich durchgeführte, telefonische Bevölkerungsbefragung zum Gründungsgeschehen in Deutschland. Er basiert auf Angaben von 50.000 zufällig ausgewählten, in Deutschland ansässigen Personen. Gründerinnen und Gründer werden dabei breit erfasst. Die Befragung für die aktuelle Ausgabe lief von Juli bis Dezember 2021

Weitere Information und Quelle:

KFW