Frau am Computer

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Die Zahl der Gründungen ist in Deutschland im vergangenen Jahr auf 550.000 zurückgegangen. Das entspricht einem Minus von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das ergaben die Untersuchungen des aktuellen Gründungsmonitor 2023 von KfW-Research. Bei 40 Prozent handelte es sich um Vollerwerbsgründungen. Die anhaltend gute Arbeitsmarktentwicklung hat laut KfW maßgeblich zu diesem Rückgang beigetragen. Der starke Rückgang betrifft fast ausschließlich Frauen.

Während die Zahl männlicher Start-ups nahezu gleichgeblieben ist (minus ein Prozent), ist die Existenzgründung von Frauen nach Anstiegen in den beiden Vorjahren um 20 Prozent gesunken. Die nachhaltige Erhöhung des Gründerinnenanteils bleibt daher die große Herausforderung für die nächsten Jahre. Hier brauche man einen langen Atem und müsse früh ansetzen, beispielsweise beim Aufbrechen von Geschlechterklischees oder bei der frühzeitigen Vermittlung unternehmerischen Wissens, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib.

„Im Spannungsfeld zwischen Fachkräftemangel und Coronablues sinkt die Gründungstätigkeit in Deutschland“, so die Chefvolkswirtin der KfW. Die Entwicklung des Arbeitsmarkts beeinflusse die Gründungstätigkeit in Deutschland traditionell stark. Denn die Fokussierung auf angestellte Beschäftigungsverhältnisse sei hierzulande groß und beginne schon früh, „etwa bei der Berufsberatung von Schülerinnen und Schülern. Hier braucht es dringend ein Umdenken trotz oder vielleicht gerade wegen des Fachkräftemangels“, sagt Dr. Köhler-Geib. Der Fachkräftemangel bleibt auch in Zukunft die zweite großen Herausforderung für die Gründungstätigkeit.

Positiv zu bewerten sei die grundsätzlich gestiegene Bereitschaft für den Weg in die Selbstständigkeit. Die Zahl der Gründerinnen und Gründer, die in der Selbstständigkeit für sich die beste Erwerbsalternative sehen, habe sich fast verdoppelt.

Weitere Informationen und Quelle:

KfW-Pressemitteilung