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HTWK Leipzig: Hilfe beim Durchstarten

In der Hochschule rauchen die Köpfe. Ob beim Lernen, Forschen oder Lehren – immer wieder entfalten sich neue Gedanken und innovative Ideen. Um diese erfolgreich in die Praxis umzusetzen, ist unternehmerisches Wissen gefragt. Helfen kann „Startbahn 13“, die Gründungsberatung der HTWK Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig.

 Sitz der Gründungsberatung Startbahn 13 in Leipzig

Sitz der Gründungsberatung Startbahn 13 in Leipzig

© HTWK Leipzig

Damit sich Geistesblitze von einer Skizze in eine fest umrissene Geschäftsidee verwandeln können, reichen technische Kenntnisse und Risikobereitschaft allein nicht aus. Unternehmerisches Wissen und persönliche Weiterentwicklung sind gefragt. Genau da kommt Startbahn 13, die Gründungsberatung der HTWK Leipzig, ins Spiel. Sie unterstützt Studierende, Alumni, Lehrende und Mitarbeitende der Hochschule in der Vorgründungsphase auf dem Weg zu einem eigenen Unternehmen. Dafür sensibilisiert sie Studierende für das Thema und qualifiziert alle Hochschul-Angehörigen für eine Gründung. Der Fokus liegt hierbei auf ingenieurwissenschaftlich-technischen Ideen.

Das Team der Startbahn 13 (v.l.n.r.): Anja Heim (stud. Hilfskraft), Alexandra Huber, Yvonne Hahn (hinten), Stephanie Börner (vorne), Johannes Nagel (stud. Hilfskraft)

Das Team der Startbahn 13 (v.l.n.r.): Anja Heim (stud. Hilfskraft), Alexandra Huber, Yvonne Hahn (hinten), Stephanie Börner (vorne), Johannes Nagel (stud. Hilfskraft)

© HTWK Leipzig / Startbahn 13

An guten Einfällen mangelt es den Studierenden, Forschenden und Lehrenden nicht, doch nur wenige wissen, wie man ein Unternehmen gründet. So scheitern viele an Hürden wie Prozessmanagement, ökonomischem Wissen oder an Finanzierungsfragen. Diese Defizite fielen Alexandra Huber auf, die bereits seit 2018 als Gründungsberaterin an der HTWK Leipzig arbeitet. In Kooperation mit der Gründungsinitiative SMILE der Universität Leipzig bot sie erste Coachings und Workshops für Gründungsinteressierte der Hochschule an. Hierbei wurde schnell klar, dass durch das Lehr- und Forschungsprofil der HTWK Leipzig eine spezialisierte Gründungsbegleitung nötig ist.

Deshalb schrieb Huber gemeinsam mit Carolin Lorenz ein Antragskonzept für Fördermittel aus dem Programm EXIST-Potentiale des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, um den Aufbau einer HTWK-eigenen Gründungsunterstützung zu finanzieren. Mit Erfolg: Im Dezember 2019 wurde die HTWK Leipzig als einer der Preisträger im Ideenwettbewerb EXIST-Potentiale im Schwerpunkt „Potentiale heben“ prämiert und erhielt 1,5 Millionen Euro, um in den kommenden vier Jahren die Rahmenbedingungen für Start-ups und wissensbasierte Ausgründungen innerhalb der Hochschule zu verbessern. Diese Mittel werden seit dem Start des Projekts im April 2020 gut eingesetzt: mit Netzwerkveranstaltungen, individuellen Einzel-Coachings und Workshops zu praktischen Themen wie Finanzierung, Geschäfts- und Buchführung oder Businessplanung. Mit dem Schwerpunkt: „Potentiale heben“ unterstützt das Bundeswirtschaftsministerium vor allem kleine und mittlere Hochschulen beim Aufbau gründungsfördernder Strukturen.

Bau von Prototypen im Workshop „Agiles Prozess- und Projektmanagement“

Bau von Prototypen im Workshop „Agiles Prozess- und Projektmanagement“

© Startbahn 13

Sensibilisieren und qualifizieren

Startbahn 13 hat seither 33 Teams und Einzelpersonen in Coachings und über 100 Gründungsinteressierte in Workshops beraten. Innerhalb des ersten Jahres sind sechs Gründungen daraus hervorgegangen. Die Gründungsberatung selbst konnte sich mittlerweile vergrößern: Stephanie Börner, studierte Betriebswirtin mit Spezialisierung auf Marketing und Personalwesen, ist nun verantwortlich für Marketing und Eventmanagement. Und Yvonne Hahn, studierte Gesundheitsmanagerin und Betriebswirtin, nutzt ihre Erfahrungen als Mitgründerin der Ingenieurgesellschaft IexB, um Gründende in Coachings und Workshops zu unterstützen. „Wir wollen Studierende, Forschende und Lehrende frühzeitig für die Idee sensibilisieren, dass Gründen ein alternativer Karriereweg sein kann, der aus der Hochschule hervorgeht. Dafür wollen wir sie qualifizieren“, sagt Hahn. Startbahn 13 setzt dabei vor allem auf passgenaue Einzelgespräche.

Die Workshops finden normalerweise im Forschungszentrum der Hochschule im Leipziger Osten statt. Während der Covid19-Pandemie mussten jedoch Videokonferenzen persönliche Treffen ersetzen. In dieser Digitalisierung sieht Börner, die für Startbahn 13 Veranstaltungen organisiert, auch Chancen: „Das hatte auch positive Effekte. Bei den Workshops konnten wir dadurch eine höhere Anzahl an Teilnehmenden verzeichnen, da wir über digitale Tools mehr Interessenten gleichzeitig und ohne örtliche Einschränkungen erreichen konnten.“ Erfolgreiche digitale Formate sollen deshalb auch nach der Pandemie Bestand haben.

Nieper Bau, das Lehr- und Laborgebäude der Fakultät Maschinenbau und Energietechnik an der HTWK Leipzig

Nieper Bau, das Lehr- und Laborgebäude der Fakultät Maschinenbau und Energietechnik an der HTWK Leipzig

© Johannes Ernst

Unterstützen und vernetzen

Die HTWK Leipzig unterstützt ihre Gründungsberatung auf allen Ebenen. Prorektor für Forschung Prof. Ralf Thiele liegt vor allem der Forschungstransfer am Herzen: „Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen an neuen Ideen und Technologien, die zur Lösung konkreter praktischer Probleme beitragen. Selbst ein Unternehmen zu gründen, ist einer der direktesten Wege des Transfers von Wissen in die Praxis.“ Zudem begleitet ein Beirat aus Mitgliedern der Hochschule, der Stadt Leipzig und der Gründungsinitiative SMILE der Universität Leipzig Startbahn 13. Auch Investorinnen und Investoren sowie gestandene Unternehmerinnen und Unternehmer geben Empfehlungen, beraten bei der strategischen Ausrichtung und helfen beim Ausbau des Netzwerks. Als fachliche Projektbegleiter unterstützen Prof. Gerold Bausch vor allem bei technischen Fragen und Prof. Oliver Crönertz bei betriebswirtschaftlichen Anliegen das Team von Startbahn 13. Beide können neben ihrer fachlichen Expertise auch eigene Gründungserfahrungen einbringen. Gründungsbotschafterinnen und -botschafter, die sich aus der Professorenschaft der verschiedenen Fakultäten zusammensetzen, verbinden darüber hinaus mit ihrem Engagement die Studierenden mit der Gründungsberatung.

Auch in der Lehre soll der Gründungsgedanke weiter integriert werden, um Studierende für dieses Thema zu sensibilisieren. Seit drei Semestern gibt es beispielsweise das Modul „Think.Make.Start.“ im Rahmen des Studium generale. Es ist für alle Studierenden fakultätsübergreifend zugänglich, zuletzt sogar digital. Behandelt werden Themen wie Innovation, Tech-Entrepreneurship oder unternehmerisches Denken und Handeln. Geplant ist außerdem ein hochschuleigenes Prototypen-Zentrum mit Kreativraum, Werkstätten und Laboren. Dort können dann innovative Ideen umgesetzt und Prototypen entworfen werden. Es soll noch in 2021 öffnen. So wird Startbahn 13 seinem Namen gerecht und hilft Talenten der Hochschule - seien es Studierende, Forschende oder Lehrende - beim „Durchstarten“ einer erfolgreichen Gründung.

Stand: Juni 2021

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