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Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg - Vom Wissenschaftler zum Unternehmer

Mit ca. 20.000 Studierenden gehört die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zu den Schwergewichten in der ostdeutschen Hochschullandschaft. Auch in der Gründerszene Sachsen-Anhalts spielt die "EXIST-Gründerhochschule" eine zentrale Rolle und stärkt den Innovationsstandort.

Logo der MLU Halle-Wittenberg
Platz vor der Uni Halle

Platz vor der Universität in Halle

© Universität Halle-Wittenberg

Wer wissen möchte, wer für das gute Gründungsklima an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) zuständig ist, wendet sich am besten an den Gründerservice der MLU in Halle (Saale). Studierende, Wissenschaftler und Alumni der MLU, die sich für Unternehmertum begeistern oder eine Unternehmensgründung planen, finden hier kompetente Ansprechpartner.

Der Transfer- und Gründungsservice ist fest in der universitären Verwaltung verankert und arbeitet eng mit dem Prorektorat für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs zusammen. Professor Dr. Michael Bron, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der MLU: „Unternehmerisches Denken und Handeln kann nur in einer offenen Ideen- und Verwertungskultur gedeihen. Mit unserem breiten Spektrum an geistes-, sozial-, natur- und agrarwissenschaftlicher sowie medizinischer Forschung stellt sich die MLU als Gründerhochschule ganz besonderen Herausforderungen. Angehörige werden bei der Entwicklung sowohl sozialer und wissensbasierter Innovationsprojekte als auch technologieorientierter, naturwissenschaftlicher Verwertungsprojekte unterstützt. Unternehmensgründung wird von der ersten Minute an als Verwertungsoption in Betracht gezogen.“

Scouting für forschungsbasierte Gründungsideen

Dass für die MLU die Frage der Verwertung von innovativen Ideen ganz oben steht, bekommen nicht zuletzt die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Hallenser Hochschule zu spüren. Der Grund dafür: Nur wenige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben tatsächlich auch die konkreten Anwendungspotenziale für ihre Forschungsergebnisse im Blick. Der Technologiescout, Dr. Robert Szczesny, besucht daher regelmäßig Arbeits- und Forschungsgruppen bzw. geht an die Orte, an denen sich Forscher austauschen, um Transfer- bzw. Gründungspotenziale frühzeitig aufzuspüren. „Auch wenn angeblich 90 Prozent der Innovationen zufällig entstehen,  wollen wir mit dem Scouting den forschungsbasierten Transfer sowie die Entdeckung von Gründungspotenzialen nicht dem Zufall überlassen“, sagt Dr. Robert Szczesny. Über das Scouting und Screening hinaus, werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich für eine Unternehmensgründung interessieren, in der Transferstelle intensiv beraten und bei der Technologievermarktung unterstützt. Ziel ist es letztlich, den Ideenpool für innovative Geschäftsmodelle zu erweitern und so den Nährboden für wachstumsstarke forschungsbasierte Unternehmensgründungen zu schaffen.

Austausch zwischen Wissenschaftlern und regionalen Unternehmern

Ein weiterer wichtiger Baustein der Innovations- und Gründungsförderung ist es, Strukturen zu schaffen, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dazu motivieren, sich mit den Anwendungsmöglichkeiten ihrer Forschungsarbeiten zu beschäftigen. Die MLU unterstützt daher den Austausch zwischen Wissenschaftlern und regionalen Unternehmen. Oft kennen beide Seiten nicht die Bedarfe der anderen, meist fehlt ihnen der Zugang zu transferrelevanten Inhalten oder sie kennen die Unterstützungsmöglichkeiten nicht gut genug. Aus diesem Grund hat die MLU in Kooperation mit der Stadt Halle (Saale) das Format transHAL ins Leben gerufen. Einmal jährlich veranstalten Universität und Stadt gemeinsam einen Innovationstag mit Ideenschaufenstern, Workshops,  Impulsvorträgen und Vernetzungsformaten.

Auf der transHAL wird außerdem jährlich der Transferpreis an Wissenschaftler bzw. Kooperationspartner aus der Wirtschaft verliehen. Der Transferpreis wird von den Wissenschaftlern als eine Form der öffentlichen Würdigung verstanden, die sie für ihre Verdienste im Wissens- und Technologietransfer erhalten.

Vom Ideen-Wettbewerb zum Ideen-Inkubator

Weitere Veranstaltungsformate, die während der Förderphase von EXIST III für gründungsinteressierte Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erprobt wurden, wurden inzwischen weiterentwickelt und in die Gründungsunterstützung der Universität integriert.. Beispielsweise wurde der Ideenwettbewerb Scidea zu einem Ideen-Inkubator mit Workshops zur Ideenentwicklung, Pitch-Formaten  wie Scidea Stage und vor allem Laboren, Werkstätten, einem Co-Working Bereich und fachkundiger Betreuung in der frühen Prototypenphase ausgebaut.

Mit der Förderung des Landes Sachsen-Anhalt und der Europäischen Union (Europäischer Fond für regionale Entwicklung EFRE) hat die Universität zum Beispiel bereits zwei Gründerwerkstätten für die Bio- und Materialwissenschaften errichtet. Eine IT- und Medien-Werkstatt für die Produktentwicklung für Virtual und Augmented Reality-Anwendungen sowie ein Labor für den Bereich Ernährung und Agrartechnologie, werden zurzeit aufgebaut.

Dabei stehen die Werkstätten und Labore nicht nur der Nutzung von Studierenden- und Wissenschaftlerteams der halleschen Universität offen: Auch Angehörige der außeruniversitären Forschungseinrichtungen am Weinberg Campus sowie der Hochschulen in Sachsen-Anhalt können hier ihre Verwertungs- und Geschäftsideen testen und entwickeln.   

Gründungsworkshop

Gründungsworkshop

© Universität Halle-Wittenberg/Jule Schlegel

Gründergeist bei Geisteswissenschaftlern wecken

Auch in den geistes- und sozialwissenschaftlichen Fakultäten sowie in der juristischen und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät gibt es (sozial-) unternehmerische Talente, die soziale Innovationen und innovative wissensbasierte Dienstleistungen und Produkte auf den Weg bringen. „Grundsätzlich haben die meisten angehenden Naturwissenschaftler genauso viel oder wenig Markterfahrung wie angehende Geisteswissenschaftler. Es gibt aber einen Unterschied: Im Großen und Ganzen gibt es für Geistes- und Sozialwissenschaftler keine eindeutigen Tätigkeits- und Stellenprofile wie für Naturwissenschaftler. Die Jobchancen vor allem auf dem regionalen Arbeitsmarkt sind nicht unproblematisch. Hier setzen wir mit unseren Workshops zu unternehmerischer Kompetenz und Social Entrepreneurship an“, sagt Dr. Susanne Hübner, Leiterin der Transferstelle und des Gründerservice. In den Workshops werden, basierend auf Design Thinking,  in interdisziplinärer Gruppenarbeit Gründungsideen im Bereich Social Entrepreneurship entwickelt.

Nach der Gründung: Investforum Startup Service

Bis zur Gründungen werden die Teams mit ihren innovativen Geschäftsmodellen von den Beratern des MLU-Gründerservice z.B. bei der Akquise von Fördermitteln aus Bundes- und Landesprogrammen unterstützt und während der Förderung intensiv begleitet. Nach der Gründung steht dann meist die Kapitalakquise an. Darum kümmert sich der Investforum Startup Service ist ein Angebot der Univations GmbH, einem An-Institut der MLU. Einmal jährlich veranstaltet die Univations GmbH den Investforum Pitch Day. Für die Teilnahme bewerben sich regelmäßig auch Gründungsteams aus dem MLU-Gründerservice. Sie erhalten damit die Chance, vor über 70 Investoren ihre innovativen Geschäftsideen zu präsentieren und Venture Capital zu akquirieren.

Landesweite Kooperation der Hochschulgründerservices

Trotz der weitgehend prosperierenden regionalen Wirtschaft wandern viele der Absolventinnen und Absolventen, die an einer der Hochschulen in Sachsen-Anhalt ihr Studium abgeschlossen haben, in andere Teile Deutschlands oder ins Ausland ab. Um sie zu motivieren, in der Region zu bleiben – ob als Unternehmer oder als unternehmerisch denkende Mitarbeiter – zieht der MLU-Gründerservice zusammen mit regionalen Gründungsakteure und Vertretern der Wirtschaftsförderung sowie der regionalen Wirtschaft schon seit Jahren an einem Strang.

So hat der MLU-Gründerservice eine Austausch- und Arbeitsplattform der Hochschulgründerservices ins Leben gerufen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gründerservice und -zentren der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, der Hochschule Anhalt, der Hochschule Harz sowie der Hochschule Merseburg treffen sich regelmäßig, vernetzen partnerschaftlich ihre gründungsbezogenen Angebote und unterstützen sich nicht zuletzt bei der interdisziplinären Teamergänzung. Ebenso ist der Gründerservice auch Teil des Gründernetzwerks Halle-Saalekreis.

Das Land Sachsen-Anhalt unterstützt die Gründungsförderung in den Hochschulen sowie im Hochschulumfeld. Die Gründungsberatung des MLU-Gründerservices sowie die beiden Projekte Investforum und futurego. der Univations GmbH werden im Programm ego.-KONZEPT vom Land und kofinanziert aus dem Europäischen Sozialfonds für Deutschland (ESF) gefördert.

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